Vorbereiten eines Modells für die Formung

 
 
 

Mudbox arbeitet mit polygonalen Modellen, die Sie in anderen 3D-Modellierungs-Anwendungen erstellen und dann importieren. Wenn Sie nicht mit einem der vorgefertigten Polygonnetze arbeiten, die mit Mudbox mitgeliefert werden, müssen Sie zunächst ein polygonales Modell in einer anderen 3D-Polygonmodellierungs-Anwendung erstellen, das Modell im .FBX- oder .OBJ-Dateiformat exportieren und es anschließend in Mudbox importieren. Weitere Informationen zu diesen Formaten finden Sie unter Modelldateiformate.

Standardmäßig ist die Einstellung Netze beim Import validieren aktiviert und Mudbox überprüft FBX- oder OBJ-Netze automatisch auf mögliche Probleme beim Import, bevor Sie Formen erstellen oder Farbe auftragen. Wenn Sie diese Einstellung deaktiviert haben, führen Sie die Prüfung manuell aus, indem Sie Netz > Netze validieren auswählen.

Beachten Sie die beim Konstruieren eines Modells in einer 3D-Modellierungs-Anwendung für einen anschließenden Import in Mudbox folgende Elemente:

Merkmal Kriterien

UV-Texturkoordinaten

Beachten Sie, wie der gewünschte Arbeitsablauf in Mudbox sich möglicherweise auf die Erstellung/das Layout von UVs in der ursprünglichen 3D-Modellierungs-Anwendung auswirkt. Wenn Sie beispielsweise ein Modell in Mudbox formen möchten und dazu entweder eine Normalen- oder Verschiebungs-Map des geformten Details so extrahieren, dass diese auf ein niedrigauflösendes oder willkürliches Netz in einer anderen Anwendung angewendet werden kann, müssen Sie sicherstellen, dass das polygonale Modell UVs enthält und diese sich nicht überlappen.

Viele 3D-Anwendungen verfügen über UV-Bearbeitungsfunktionen, mit denen Sie auf UVs und sich korrekt überlappende UVs prüfen können.

Sie können anschließend UVs für das Modell importieren. Wenn Sie auf ein symmetrisches Modell in Mudbox eine Textur übertragen möchten, müssen die UVs in der 3D-Modellierungs-Anwendung ggf. so angeordnet werden, dass sie vollständig überlappen, um so symmetrische Texturen in Mudbox erstellen zu können. Weitere Informationen finden Sie unter UVs - Überblick.

Vierecke oder n-gonale Flächen

Es wird empfohlen, Polygonmodelle mit vierseitigen Polygonen (Quader) zu formen. Drei- und n-seitige Polygone werden vollständig unterstützt, aber es können Darstellungsfehler auftreten, wenn dreiseitige Bereiche des Modells auf höheren Ebenen unterteilt werden.

In Bereichen eines Modells, in denen die Kantenvalenz (die Anzahl der Kanten, die einem Scheitelpunkt entspringen) hoch ist, kann es zu einem Verschiebungseffekt kommen, der sich als Ansammlung von Scheitelpunkten manifestiert, die beim Formen nur schwer zu glätten sind. Es wird empfohlen, diese Flächen neu zu modellieren, um den Knotenpunkt an einer anderen oder unauffälligeren Stelle zu erstellen.

Größe und Form von Polygonflächen

Die polygonalen Flächen im Modell sollten von gleicher Größe und Form sein, sodass sie kleinere Bereiche von gleicher Größe und Form bilden, die ihre Eigenschaften beim Unterteilen beibehalten. Wenn manche Flächen länger oder breiter sind, kann das geformte Detail vergleichsweise ungleichmäßig oder verzerrt erscheinen.

Kantenschleifen-/Kantenringfluss

Die ursprüngliche Verteilung und das Layout der Kantenschleifen und Kantenringe auf dem importierten Modell wirken sich auf die Formen-Operationen aus. Es empfiehlt sich daher, ein Modell speziell zum Formen zu erstellen, statt ein Modell zu formen, das eigens für Animationszwecke erstellt wurde. Während ein Modell eigens für die Verwendung zu Rigging-, Animationszwecken oder für bestimmte visuelle Effekte erstellt werden kann, können sich dadurch die Optionen für die Formen-Funktionen oder spätere Entwurfsänderungen beschränken.

Detail

Im Idealfall sollte ein in Mudbox zu formendes Modell ohne bestimmte Details modelliert werden (außer Sie wollen ein bereits umfassend geformtes Modell in Mudbox verbessern oder vervollständigen). Es ist normalerweise einfacher, bestimmte niedrig- und hochauflösende Merkmale in Mudbox zu definieren (und diese wiederholt anzuwenden), wenn diese im zu importierenden Modell noch nicht definiert wurden. Ein Beispiel für Modelle mit wenigen Eigenschaften finden Sie in den Formenvorlagen im Menü Erstellen > Netz.

Position des Modells an X, Y, Z

Wenn Sie am Modell symmetrische Formen-Operationen durchführen möchten, muss sich das Modell, bevor Sie mit dem Formen beginnen, in der Mitte der 3D-Ansicht an X, Y, Z (0, 0, 0) befinden. Mudbox bietet zwar Funktionen für die Arbeit an asymmetrisch posierten und aus dem Ursprung X, Y, Z (in Mudbox) verschobenen Modellen, dennoch lassen sich die besten Ergebnisse erzielen, wenn sich das Modell im Koordinatenursprung befindet.

Konvertieren von Unterteilungsoberflächen in Polygone vor dem Exportieren

Stellen Sie vor dem Exportieren des Modells aus der 3D-Anwendung sicher, dass es in Polygone konvertiert wird. Einige 3D-Anwendungen ermöglichen den Export von Unterteilungsoberflächen in eine .OBJ-Datei. Unterteilte Oberflächen sind in Mudbox kein gültiger Flächentyp.

Polygontopologie

Polygonale Modelle können verschiedene Konfigurationen oder Topologietypen aufweisen. Grundlegendes Verständnis der Eigenschaften dieser Topologien ist nützlich, um zu verstehen, warum ein Modell nicht in Mudbox geladen wird.

Mudbox unterstützt doppeltbündige Polygontopologien. Doppeltbündige Topologiepolygone weisen eine Konfiguration auf, anhand der sich das Polygonnetz entlang der einzelnen Kanten teilen und anschließend auffalten lässt, sodass es flach ohne überlappende Elemente aufliegt.

Mudbox unterstützt keine nichtbündigen Polygontopologien. Nichtbündige Topologiepolygone weisen eine Konfiguration auf, die sich nicht in eine flache Oberfläche auffalten lässt. Beispiele für nichtbündige Konfigurationen sind: T-Schnittpunkte, bei denen mehr als zwei Flächen eine gemeinsame Kante haben; Bogenverbindungen, bei denen zwei Flächen einen gemeinsamen Scheitelpunkt aber keine gemeinsame Fläche haben; nicht angrenzende Normalen, in denen angrenzende Flächen verbunden wurden, sodass die Normalen in entgegengesetzte Richtungen zeigen.

Viele 3D-Modellierungs-Anwendungen generieren nichtbündige Polygonkonfigurationen entweder durch absichtliche Operationen durch den Benutzer oder unwillkürlich durch eine ausgeführte Modellierungsoperation.

Mudbox unterstützt Polygonflächen mit maximal 16 Kanten.

Einige 3D-Modellierungs-Anwendungen bieten Werkzeuge zum Prüfen und späteren Beheben der oben beschriebenen nicht unterstützten Konfigurationen. Zum Beispiel bietet Autodesk Maya eine Funktion Mesh > Cleanup.

Anmerkung

Mudbox unterstützt keine Dateien, Attribute oder Verzeichnispfade mit Doppelbyte-Zeichen im Namen (z. B. in japanischer, koreanischer, chinesischer Sprache). Textzeichenfolgen sollen auf Singlebyte-Zeichen beschränkt sein (lateinisches Alphabet). Textzeichenfolgen mit Doppelbyte-Zeichen (erweiterter ASCII) verursachen möglicherweise Fehler oder Datenverluste.